Fahrbericht "MS Cumulus"
August 2004
Sonntag,
01.08.,
Trintelhaven - Lemmer
Dienstag, 03.08.,
Lemmer - Medemblik
Mittwoch, 04.08.,
Medemblik - Hindelopen Reede
Donnerstag, 05.08.,
Hindelopen
Reede - Medemblik - Enkhuizen Reede
Samstag, 07.08.,
Enkhuizen - De Ven/Oosterdijk
Sonntag, 08.08.,
De
Ven/Oosterdijk - Stavoren - Breezanddijk
Montag, 09.08.,
Breezanddijk - Den Oever/Wattenzee
Dienstag, 10.08.,
Den
Oever - Den Helder
Donnerstag, 12.08.,
Den
Helder - Vuurduin/Vlieland
Freitag,
13.08.,
Vuurduin/Vlieland
- Harlingen
Samstag, 14.08.,
Harlingen
- Kornwerderzand/Wattenzee
Sonntag,
15.08.,
Kornwerderzand/Wattenzee - Kornwerderzand/Ijsselmeer
Montag, 16.08.,
Kornwerderzand
- Makkum
Dienstag, 17.08.,
Makkum
- Breezanddijk/Watt.zee - Kornwerderzand/Watt.zee
(Trockenfallübung)
Donnerstag, 19.08.,
Sturm
Samstag, 21.08.,
Kornwerderzand/Watt.zee
- Makkum - Enkhuizen
Freitag,
27.08.,
Enkhuizen
- Trintelhaven
Montag, 30.08.,
Trintelhaven
- Urk
Sonntag, 01.08.,
Trintelhaven - Lemmer Reede, 20 sm
Nächster Versuch! Der Wind ist wieder günstig: NordNordOst.
da kann ich Breezanddijk grade anliegen. Leider wieder etwas spät
raus. Die Mittagsflaute bleibt aus, nur der Wind dreht dafür auf
Nord.
Wieder nichts mit Breezanddijk! Aber Lemmer geht! Geruhsamer Turn.
Immerhin
schon ein Stück aus der Südecke raus!
Dienstag, 03.08.
Lemmer - Medemblik, 20 sm
Diesmal etwas früher los! So schaffe ich ein gutes Stück
aus dem Lemmer-"Sack". Dort kann man nämlich bei widrigen Winden
gut
stecken bleiben. Diesmal packt mich die Mittagsflaute erst weit
draußen.
Dann aber gründlich. 2 Stunden habe ich Pause. Dann, wie immer
urplötzlich,
kommt Wind, jetzt aus der entgegengesetzten Richtung. Will ich nach
Breezanddijk
oder Stavoren, ist das wieder genau die Richtung, wo ich hin muß.
Was ginge, wäre Enkhuizen. Nicht schon wieder! Zum Glück
dreht
der Wind recht, von West langsam auf Nord. Für Stavoren muß
ich allerdings weit nach Westen "ausholen" und beschließe deshalb
nach einiger Zeit, statt hoch am Wind nach Stavoren lieber mit raumen
Wind
nach Medemblik zu gehen. Auf der letzten Strecke bei dem zunehmenden
Seegang
aber ungemütlich: das Boot studiert "Dutch Rolls", das sind
gleichzeitige
heftige Bewegungen um alle drei Achsen. Na ja, mir schadet es ja nicht
und dem Boot auch nicht!
Mittwoch, 04.08.
Medemblik - Hindelopen Reede
Erst ein langer Schlag nach Südosten, dann nach Nordwesten, um
Höhe zu gewinnen, und trotzdem reicht die Windrichtung nicht, um
nach
Breezanddijk zu kommen, der Wind dreht ein wenig rück. Neues Ziel:
Stavoren ( Fish 'n Chips!). Unterwegs drht der Wind noch weiter, also
probiere
ich, Makkum zu erreichen. Geht nicht, also probiere ich das Liegen auf
freier Reede im Ijsselmeer vor Hindelopen aus. Geht bei dem Schwachwind
ohne Probleme.
Donnerstag, 05.08.
Hindelopen - Medemblik - Enkhuizen
Das Petroleum ist alle. Deshalb beschließe ich, nach Enkhuizen
zu gehen, weil im dortigen action-Markt das Petroleum nur 1,30€/l
kostet. Unterewegs fällt mir ein, daß ich aufgeschrieben
habe,
was das Petroleum beim Tankschiff in Medemblik kostet: 0,80€/l. Nix
gedacht! Also wieder nach Medemblik!
Weil ich aber die Hafengebühr nicht nochmal zahlen will, bunkere
ich nur Petroleum und geh dann wieder raus Richtung Enkhuizen. Dort
lige
ich wie immer kostenlos und kann mit dem Beiboot DieZeit holen.
Gute Strecke!
Samstag, 07.08.
Enkhuizen Reede - De Ven/Oosterdijk
Kurzes Stück. Eine weitere Liegemöglichkeit, mit Anker. Soll
stellenweise etwas untief sein und irgendwo muß es einen Drempel,
eine Schwelle geben. Deshalb gaaanz vorsichtig reingefahren. Rums! Die
Fahrt reicht noch aus, den Backbordkiel auf einen Fels- oder Betonblock
zu schieben. Das Boot liegt mit leichter Schlagseite fest. Also den
zweiten
Anker genommen und mit dem Beiboot ausgebracht. 10m Ankerkette und 15m
Tau geben dem Anker viel Luft. Das Tau belege ich an der Stb-Winsch.
Nach
einer Drei-Viertel-Stunde schwimmt die Cumulus wieder vollständig.
Keine undichten Stellen. Glück gehabt!
Sonntag, 08.08.
De Ven/Oostedijk - Stavoren - Breezanddijk, 31 sm
Bei guten Wind nach Stavoren (liegt auf dem Weg) zum Fish'nChips-Essen
gefahren und dann weiter nach Breezanddijk. Gute Gelegenheit zum
Absprung
ins Wattenmeer, wenn das Wetter so bleibt.
Montag, 09.08.
Breezanddijk - Den Oever/Wattenzee, 11 sm
Mitten in der Nacht um halb Vier aufgewacht. Der Wind hat
zugenommen.
Da ich mir nicht sicher bin, ob der Anker hält und in Lee in 25m
Entfernung
das Ufer mit einer Steinschüttung liegt, muß ich das
beobachten.
Um halb Fünf lege ich mich wieder hin. da der Wind etwas
abgenommen
hat. Kaum bin ich am Einschlafen, frischt es wieder auf. Nach einer
weiteren
halben Stunde, inzwischen weht es in Böen mit 7 Bft,
beschließe
ich, mir einen Kaffee zu kochen und den Rest der Nacht aufzubleiben.
Traumhafter Sonnenaufgang! |
Leider
ist das Bild verloren gegangen. :-( |
Dann eine kurze, aber heftige Fahrt bei viel Seegang nach Den Oever und
dort nach draußen ins Wattenmeer. Da will ich dann am
nächsten
Tag bei günstigem Wind und Sonnenschein mit der Tide nach Den
Helder.
Dienstag, 10.08.
Den Oever - Den Helder, 11 sm
Vorsichtig an die Wattsegelei herantasten! Da ich noch keine Erfahrung
mit Tidengewässern habe, wähle ich extra einen kurzen Turn,
um
das alles in Ruhe zu studieren.
Es gab keine Probleme bis auf die Windscherung kurz vor Den Helder
mit Bft 6. Weil es nur noch 2 Seeemeilen waren, bin ich das Stück
mit Motor rein.
Morgen eventuell Harlingen (30sm), Kornwerderzand (nordöstliche
Schleuse zum Ijsselmeer, 21sm), Breezanddijk - Wattseite (15sm) oder
Vuurduin
auf Vlieland (außenrum über die Nordsee, 30sm).
Donnerstag, 12.08.
Den Helder - Vuurduin/Vlieland, 33,5 sm
Besser als durch's Wattenmeer mit den vielfach gewundenen Fahrwassern
und großer Tidenabhängigkeit geht es außenrum
über
die Nordsee. Da der Wind stimmt, entscheide ich mich für diese
Strecke.
Ab Den Helder mit dem ablaufenden Wasser an Norderhaak vorbei und
später
mit dem dann auflaufenden Wasser nach Vuurduin auf Vlieland. Das
Zeitfenster,
um Vlieland anzulaufen, geht von 13 bis 18 Uhr. Solange läuft das
Wasser auf. Von Den Helder zum Norderhaak (heißt nicht ohne Grund
so) Fahrt durchs Wasser 2,5 kn, über Grund 6 kn!
Problemlose Fahrt! Nur daß der Hafen fast voll ist, damit habe
ich nicht gerechnet. Dementsprechend unfreundlich sind die schon im
Hafen
liegenden Bootseigner. Kann's nicht ändern, macht aber auch keinen
Spaß. Werde morgen weitersegeln.
Freitag, 13.08.
Vuurduin/Vlieland - Harlingen, 17 sm
Interessanter Turn im Wattfahrwasser. Viel Verkehr. Ordentlich Wind:
am Nachmittag Bft 6, aber aus der richtigen Richtung! In Harlingen ist
der Sportboothafen wie in Vlieland proppevoll. Und ebenfalls sehr
teuer!
Laß ich wieder sein, in Häfen zu gehen. Nur, im Wattenmeer
und
auf den Inseln geht es nicht anders, wenn der Wind mit mehr als 3 Bft
weht.
Also wieder in Ijsselmeer!
Samstag, 14.08.
Harlingen - Kornwerderzand/Wattenzee, 6,5 sm
Motorölfilter in Harlingen beim Autozubehör gekauft. Statt
bei VolvoPenta für 20 € da nur 6,75 €!! Da ist schon fast
die Hafengebühr von 16 € wieder raus. Dann mittags los Richtung
Kornwerderzand. Kurz hinter Harlingen ist der Wattrücken
"Boontjes"
zu überqueren. Habe das so geplant, daß ich mit dem letzten
auflaufenden Wasser dort hin komme und dann mit dem dort seit
einer
Stunde schon ablaufenden Wasser die kürzeste Fahrzeit habe, die da
möglich ist. Zum "Boontjes": Fahrt im Wasser 2,5 kn, über
Grund
5 kn !
Sonntag, 15.08.
Kornwerderzand/Wattenzee - Kornwerderzand/Ijsselmeer, 1 sm
Nur durch die Schleuse.
Bitte:
Bitte bei emails eine Handy-Nummer reinschreiben. Ich antworte dann
kurz per sms. Den Paßwort-Sniffer hab ich immer noch nicht
weggekriegt
und den PC will ich noch nicht plattmachen. Aber jeder
email-Sendeversuch,
auch wenn er nicht erfolgreich ist, kostet mich 2 €. Deshalb probiere
ich es immer nur einmal pro Woche. Sonst sprengt das mein Budget. |
Montag, 16.08.
Kornwerderzand - Makkum, 3 sm
Habe heute den Filtereinsatz des Micro-Ölfilters gewechselt, der
mir ermöglicht, grundsätzlich ohne jeden Ölwechsel und
die
damit verbundene Sauerei und auch Kosten auszukommen. Interessant:
Böser
Dreck auf dem Boden des Filters. Wenn man bedenkt, daß der
normalerweise
ständig durch den Motor und alle Lagerstellen gepumpt wird, wird
auch
klar, weshalb dieser Filter die Motorlebensdauer verlängert.
Um alles wieder gut durchzuspülen, nachdem das Motoröl
ergänzt
war, und auch als Dichtigkeitstest mit Motor die drei Seemeilen nach
Makkum
gefahren.
Dienstag, 17.08.
Makkum - Breezanddijk/Watt.zee - Kornwerderzand/Watt.zee
Trockenfallen geübt. Metertiefer Schlamm. Vom Schiff runter geht
nicht. Trotzdem gesehen: Leichter Bewuchs am Unterwasserschiff. Das
nächste
Mal such ich mir zum Trockenfallen Sandboden aus.
Schon merkwürdig, im Wattenmeer auf dem Trockenen zu sitzen und
bei durchziehenden Gewittern nicht reagieren zu können, sondern
abwarten
zu müssen, bis das Schiff wieder schwimmt. Für die Nacht
zurück
mit dem Flutstrom nach Kornwerderzand an die Dalben.
Donnerstag, 19.08.
Gestern hab ich überlegt, über Den Helder nach Den Oever
zu gehen, hatte dann aber keine Lust. Am Abend dann Sturmwarnung. Der
legte
dann heute gegen 10 Uhr richtig los. Bft 9, in Böen 10! Da ich im
Schleusenvorhafen am Schwimmsteg liege, kein Problem. Der Rumpf ist
durch
den Damm windgeschützt, nur der Mast ist dem Wind ausgesetzt. Und
da ich gestern endlich eine Idee hatte, wie ich die Halbkardanik der
Kochkonsole
regeln kann, kann ich sie heute gleich ausprobieren. In den Böen
krängt
die Cumulus nämlich um 15°. Während ich im Seefunk die
Notmeldungen
und den Funk der Rettungsboote der umliegenden Stationen mithöre,
klappt die Kocherei.
Samstag, 21.08.
Kornwerderzand/Watt.zee - Makkum - Enkhuizen Reede
Angesagt sind zwar 7 Bft, aber der Kurs verläuft nahezu vor dem
Wind. Mit Motor nochmal nach Makkum rein, um Brot zu kaufen. Dann
Richtung
Enkhuizen. Der erste Teil bis auf die Höhe von Stavoren friedlich.
Danach frischt es auf auf 7 Bft. Da kommt bei stark von hinten
auflaufender
Welle der Autopilot nicht mehr schnell genug gegen das Gieren an. Die
letzten
beiden Stunden manuell gesteuert, um einen "Sonnenschuß"
(Querschlagen)
zu vermeiden. Ordentliche Ruderkräfte nötig. In Enkhuizen
wird
die Grundversorgung an Lebensmitteln wieder ergänzt.
Freitag, 27.08.
Enkhuizen Reede - Trintelhaven
Die Verbraucherbatterien sind leer! So leer, daß der
Kühlschrank
nicht anspringt. Deshalb beschließe ich, mit Motor zum
Batterieladen
nach Trintelhaven zu gehen, das sind 9 Seemeilen, also ca. 3 Stunden.
Angesagt
sind 7 Bft, dann werden es in Böen 8. So war's auch: Ziemlich
ruppig.
Unter Segel wäre es angenehmer gewesen, dafür sind jetzt die
Batterien wieder voll. Ich hoffe, daß sie nichts abgekriegt haben
(Tiefentladung?)
Enkhuizen war interessant. Lagen übers Wochenende auf Reede noch
bis zu 40 Boote, dünnte es sich auf Frühjahrsniveau aus.
Heute
Nacht nur noch 4 Boote. Anscheinend Saisonende. Auch gut, dann werden
die
Leute wieder gelassener.
Montag, 30.08.
Trintelhaven - Urk
Flotter Turn. Nur unter Genua 6 Knoten!
Weiter im September.
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