Fahrbericht "MS Cumulus"
                                           September 2004

Mittwoch,     01.09.,        Urk - Lemmer
Samstag,       04.09.,        Lemmer - Stavoren
Donnerstag,   09.09.,       Stavoren - Den Oever
Samstag,       11.09.,        Den Oever - (Den Helder - ) Oude Schild (Texel)
                                          OudeSchild (Texel)
Montag,        13.09.,        Oude Schild - Kornwerderzand
Dienstag,      14.09.,        Kornwerderzand - Makkum
Mittwoch,     22.09.,        Makkum - Enkhuizen
Sonntag,       26.09.,        Enkhuizen - Trintelhaven
Montag,        27.09.,        Trintelhaven - (Stavoren) Enkhuizen
Dienstag,      28.09.,        Enkhuizen - Marken



Mittwoch, 01.09.,
Urk - Lemmer
Die letzten Tage zu viel Wind, jetzt keiner mehr, ein guter Durchschnitt. Leider zum Segeln nicht allzugut geeignet. Also nutze ich die Zeit, mich in Lemmer wieder zu versorgen. Aldi, Lidl, deBoer, action, alles günstige Märkte (relativ. Immer noch erheblich teurer als in Deutschland). Ins Heck vom Beiboot eine Inspektionsluke eingebaut. Dabei festgestellt, daß der ganze Auftriebskörper mit Bauschaum ausgespritzt ist. Blöde Arbeit, das alles rauszukriegen. Ist aber notwendig, da in die Doppelwand Wasser läuft und ich weiß nicht wo.

Im Internetcafe versucht, das email-Paßwort zu ändern. Geht nicht. Aus irgendeinem Grund läßt der Browser mich nicht in meinen email-account. Da muß ich mal in einen Vodafone-Laden. Also weiter mit der Beantwortung von emails per sms oder ordinärem Brief!



Samstag, 04.09.
Lemmer - Stavoren
Wie üblich gute Bedingungen bei der Abfahrt, mittags die Flaute. Später kommt der Wind, dreht aber in die falsche Richtung, nämlich genau dahin, wo ich hin will. Das bedeutet "mit der Kirche ums Dorf". Drei Seemeilen vor Stavoren gebe ich auf und starte den Motor (lädt auch die Batterien).


Donnerstag, 09.09.
Stavoren - Den Oever
Bestes Herbstwetter. Die ganze Woche schon so. Morgens ab und zu etwas Nebel und wenn dann die Sonne durchkommt, wird's warm und gemütlich. Beschließe, wieder raus ins Watt zu gehen.
Am Nachmittag telefoniert Paul (dem hab ich die SIM geschickt, um für mich in D ein neues email-Paßwort zu holen) und tut mir kund, daß die SIM kaputt ist. Kein Wunder, daß z.B emails nicht mehr rausgehen. Komisch nur, daß ich sie holen konnte. Krieg eine neue. Dauert aber ein bißchen, und so kann ich auch die Homepage bis auf weiteres nicht aktualisiert hochladen.


Samstag, 11.09.
Den Oever - Oude Schild (Texel),  12 sm
Deftiger Turn. Eigentlich wollte ich nach Den Helder. Daß das Wetter schlechter würde, wußte ich. Drei Seemeilen nach dem Auslaufen fängt es an zu regnen und die Sicht wird erheblich schlechter. Fahrwassertonnen mit Regentopfen auf der Brille zu finden ist schon ein bißchen schwierig, vor allem wenn es dabei auch noch rauf und runter geht. Es steht Strom gegen Wind. Hätte ich wissen müssen. Eine halbe Stunde später stelle ich fest, daß der Wind nun direkt aus Richtung Den Helder mit inzwischen 7 Bft weht. In die Richtung kann ich nun nicht mehr. Hätte gestern fahren sollen. Zudem hat der Wind gegen den Ebbstrom eine See aufgebaut mit drei Meter Höhe und einer Wellenlänge von 15 Metern. Da wird mir die Belastung fürs Material zu groß. Mit Lifebelt im Cockpit. Anlaufen Den Helder abgebrochen, Segel eingeholt und unter Motor weiter bis zur Fahrwasserteilung am Texelstrom. Von da kann ich vor dem Wind nach Oudeschild auf Texel ablaufen. Der entgegenstehende Tidenstrom verlangsamt zwar die Fahrt, macht aber nix. Ansonsten keine Probleme.


Montag, 13.09.
Oude Schild (Texel)
Eigentlich wollte ich heute fahren, aus Kostengründen. Der Wind weht allerdings noch mit bis zu 8 Bft. Jetzt geht er zurück, dafür regnet es stark. Keine guten Bedingungen, bei mitlaufendem Tidenstrom (3 kn) und wenig Sicht auf die Fahrwassertonnen die 19 Seemeilen Richtung Kornwerderzand in Angriff zu nehmen, um Geld zu sparen, aber dafür Bruch zu riskieren.  Ich bleibe noch eine Nacht. Die gewonnene Zeit nutze ich, um das alte Notebook auseinanderzunehmen. Vielleicht kriege ich den Sound wieder hin.


Oude Schild - Kornwerderzand,  19 sm
Bin doch gefahren. Nachmittags um 5 gab es ein Schwachwindfenster, erst ab dem spätene Abend sollte es wieder auffrischen. War auch so. Fahrt durch's Wasser 5,5 kn, mit der auflaufenden Flut mehr als 8 kn laut GPS. Kurz vor Kornwerderzand kam sogar die Sonne raus.



Dienstag, 14.09.
Kornwerderzand(Wattenzee) - Makkum,  3 sm
Der Einfachheit halber gleich mit Motor. Mächtiger Seegang. Wegen der großen Anlaufstrecke für den Wind. In Makkum werde ich wohl den Wärmetauscher reparieren lassen müssen. Dann bleibt im Winter auch das Frostschutzmittel im Sekundärkreislauf. Richte mich auf eine Woche Liegezeit ein. Geht aber von den Kosten her. Abends zum ersten Mal wieder geheizt. Seit zwei Wochen ist richtiger Herbst, aber schön!


Mittwoch, 22.09.
Makkum - Enkhuizen Reede,   18 sm
Trotz 7 Bft rausgegangen.  Weil ich in Makkum am Steg lag und nachts 10 Bft hatte. War sehr unangenehm und wieder angesagt. Von Makkum nach Enkhuizen, das geht bei Wind aus West bis Nordwest.  (Nebenbei: Ab 6 Bft werden amtliche Sturmwarnungen über Funk herausgegeben.) Hier in Enkhuizen liege ich auf Reede genau gegen diese Windrichtung geschützt. Mit zwei "Reffs" im Groß und der Genua geht das bei dem Kurs. Schnelle Fahrt. Vor Enkhuizen flaut der Wind auf 6Bft ab, sodaß ich die Genua ganz ausrollen kann. Hab jetzt einen neuen Wärmetauscher, das Kühlwasser ist deutlich kühler, obwohl der neue kleiner ist. Da war offensichtlich der alte schon lange nicht mehr in Ordnung. Waren auch wieder 350 €. Ein originaler hätte aber 1500 gekostet. War wieder eine Bastelarbeit. Aber so ist das halt mit alten Schiffen. Da muß ich wohl eine Zeitlang wieder trockenes Brot essen. Hoffe, daß es mit der neuen SIM, die mir Paul dankenswerterweise geschickt hat, endlich wieder mit emails geht.


Sonntag, 26.09.
Enkhuizen Reede - Trintelhaven,  13 sm
Leider geht Email-versenden immer noch nicht. Wenigstens kann ich sie jetzt wieder holen.
Es entwickelt sich schönstes Herbstwetter mit kühlen Nächten und warmen sonnigen Tagen. Bin heute mal wieder nach Trintelhaven. Ein ruhiger kurzer Turn. Eigentlich wollte ich in Trintelhaven etwas bleiben, aber der ist zum Bauhafen geworden, da am Deich größere Arbeiten stattfinden. Wegen den Bauschiffen ankere ich lieber.
Also morgen bei Lelystad durch die Schleuse ins Markermeer und dann nach Marken. Da dürfte jetzt nichts mehr los sein, sodaß ich die kostenlose 3-Tage-Liegeerlaubnis im Hafen nützen kann. Dann vielleicht Richtung Amsterdam und außen rum Richtung Den Helder?


Montag, 27.09.
Trintelhaven - (Stavoren) Enkhuizen,  24 sm
Der Wind scheint nicht zu passen fürs Markermeer, also Richtung Stavoren und dort an den Passentensteiger. Bloß dreht der Wind etwas auf Nord und das bedeutet, Stavoren ist nicht, dafür hätte das Markermeer gepasst. Pech! Also ablaufen nach Enkhuizen und dann am nächsten Tag ins Markermeer. Hab das Schiff dazu gebracht, auf Steuerbordbug hoch am Wind sich selbst zu steuern. Geht gut. Nur auf dem Backbordbug klappt es nicht so. In Enkhuizen fliegen inzwischen die Spatzen im Schiff rum, das geht, wenn die Kajütscheiben naß sind. Dann checken die Spatzen wegen der Tropfen drauf, daß es da nicht rausgeht und fliegen wieder zum Niedergang raus.


Dienstag, 28.09.
Enkhuizen - Marken,  20 sm
Eigentlich schneller Turn. Wenn man die eine Stunde abzieht für die Krabbersgat-Schleuse in Enkhuizen, dann waren es für 20 Seemeilen nur fünf Stunden, die aber auf allen Kursen hoch am Wind. Die Strecken zwischen den Wenden Richtung Marken hab ich der Einfachheit halber manuell gesteuert, das gibt auch einen gleichmäßigeren Kurs und ich kann höher an der Wind. Trotz zunehmender Windstärke konnte ich aber beide Segel voll ausgerefft lassen, die Krängung ging nicht über 20°. Hier in Marken werd ich jetzt mal drei Tage bleiben, kostet ohne Versorgung mit Wasser und Strom nichts.


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