Im Juli 2005 mit dem Motorsegler "Cumulus"


Dienstag 05.07. Großenbroder Binnensee - Neustadt
Donnerstag 07.07. Neustadt - Groß. Binnensee
Dienstag 12.07. Groß. Binnensee - Groß. Binnensee
Freitag 15.07. Groß. Binnensee - Bagenkop (Langeland)
Montag 18.07. Bagenkop - Ærøskøbing (Ærø, dän. Südsee)
Montag 25.07. Ærøskøbing - Fåborg (Fünen)

Dienstag, 05.07., Großenbroder Binnensee - Neustadt,  30 sm
Nach Tagen des Faulenzens im Sonnenschein und angenehmer Wärme hat sich nun das Wetter geändert. In der Nacht zog eine Kaltfront durch mit einer Winddrehung um 180°. Aber Bft 7 vor Anker kein Problem, in Schlick hält der hervorragend.
in Neustadt will ich mir den "Grenzerlaubnisschein" holen, der mir gestattet, ohne Zollformalitäten jeden Hafen der BRD anzulaufen,  und außerdem muß ich mal was gegen das Motoröl in der Bilge unternehmen, der Microfilter leckt. Und einkaufen sowieso. Der versprochene Wind kommt aus der richtigen Richtung, aus NW. Sollte kommen! Tatsächlich kam er nach Passieren der Ecke von Dahmeshäved aus SW, also wieder genau aus der Richtung, in die ich wollte. Nach der ersten, zu frühen, Wende ergab sich eine Wendeorgie, weil ich von diversen Hindernissen nicht freikam. Wieder ein Arbeitstag. Gestern, am Montag, wären die Bedingungen optimal gewesen, aber habe halt zu lange gefaulenzt.



Donnerstag, 07.07., Neustadt - Großenbr. Binnensee,  36 sm
Wie könnte es auch anders sein: Kaum war ich aus der Neustadter Bucht, stellte sich der angesagte SüdOst-Wind als ein NordOst- Wind heraus und damit wieder ein Kreuzkurs aus der Lübecker Bucht nach Norden. Da bei der herrschenden Windstärke nur langsames Höhegewinnen möglich war, nach der halben Strecke den Motor angeworfen. Kurz vor der Passage in den Binnensee dann genug Wind, aber für eine halbe Stunde die Segel zu setzen hatte ich keine Lust.


Dienstag, 12.07., Großenbroder See - Großenbroder See,  18 sm
Wollte heute den Schlag nach der Südsee machen, weil bis nachmittags Wind aus der richtigen Richtung angesagt war. Danach sollte es auf NW drehen, das wäre die Zielrichtung. Wurde aber nichts draus. Kaum war ich aus dem Fehmarnsund (noch SE), drehte der Wind auf NW und flaute ab. Also drehte ich ab, um wieder zurück zu laufen. Bei dem schwachen Wind aus der falschen Richtung wäre die Südsee nicht in einer vernünftigen Zeit zu erreichen gewesen. Eine halbe Stunde später drehte der Wind unerwartet wieder nach SE, aber "rein in die Kartoffel, raus aus der Kartoffel", dazu hatte ich keine Lust. Und im Großenbroder See kostet das Ankern nichts und ist ohne Zeitbeschränkung.


Freitag, 15.07., Großenbroder See - Bagenkop (Langeland, Dänemark),  40 sm
Noch nicht ganz die Südsee, aber kurz davor. Nach dem ersten Gewitter kurz nach Fehmarn nur noch schwacher Schiebewind. Nach dem zweiten Gewitter dann, wie könnte es anders sein, wieder Wind fast von vorn und das mit 5-6 Bft. Wenige Minuten später ratscht es, die Resevefock reißt im unteren Drittel fast ganz durch. Allein kann ich bei dem kurzen steilen Seegang von 2,5m mit einer sehr kurzen Periode - die Ostsee ist hier nur 20m tief - die reparierte Normalfock nicht setzen. Also wieder Motor, weil das Großsegel allein nur 2,5 Knoten bringt und ich noch 20 sm vor mir habe. Aber 1/4 Groß als Stützsegel gesetzt, so kommen 5 kn zusammen. Gleich nach der südlichen Spitze von Langeland erkenne ich auf der Karte Bagenkop, dorthin sind es 8 sm weniger als nach Marstall auf ÆRØ. Die Ansteuerung ist allerdings apart, die Wellen laufen genau seitwärts. Das Boot legt sich mal auf der einen, dann auf der anderen Seite auf die Backe. Innen rumpelt es gewaltig, da hab ich wieder was zum Aufräumen.
In Bagenkop ist Hafenfest, Halligalli bis spät nachts. Leider fällt die Cumulus unter die Schiffsgröße bis 14,50m, so wird es auch noch teuer. Und trotzdem muß ich morgen noch hierbleiben, Starkwind mit Bft 6 ist angesagt.
Beim Einfahren in die Box drückt eine Böe das Schiff seitwärts an einen Poller, das Boot dreht sich um den Poller, worauf der Bug trotz Bugstrahlruder eine nebenliegende Nauticat streift und eine Relingsstütze und einen Drahtspanner verbiegt. Ein Fall für die Haftpflicht. Morgen ist ja den ganzen Tag Zeit, das zu regeln.


Montag, 18.07., Bagenkop - Ærøskøbing (Ærø, dän. Südsee),  17 sm
Nach drei Tagen Hafenfest mit abends erschütternd lauter Discomusik über den ganzen Hafen endlich Ruhe und kaum Wind. Wie üblich gegenan, sodaß ich mal wieder den Motor nehme (wozu hat man schließlich einen Motorsegler). Dänische Südsee: Tatsächlich großartige Gegend mit vielen kleinen Inselchen. Da muß ich auf Reede bleiben und mit dem Beiboot an Land. Hier vor Ærøskøbing liege ich vor Anker und werde mal eine Zeit lang auch da auf Reede bleiben, Bagenkop war viel zu teuer. Ging aber nicht anders.


Montag, 25.07., Ærøskøbing - Fåborg,  19 sm
Mal eine Ortsveränderung. Aber natürlich mit Wind von vorn, schwächelnd. Aber warum nicht? Ich hab ja Zeit! Unterwegs mal wieder das Paddel vom Loggeber gängig gemacht, damit ich wenigstens die geringe Fahrt auf das Zehntel genau ablesen kann. Höchste Geschwindigkeit heute 2,7 Knoten. Sonst nichts Bewegendes.

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