nun endlich der
Juli 2007
auf dem
Motorsegler "Cumulus" 


Mittwoch

04.07.

Wangerooge

Cuxhaven

Freitag

06.07.

Cuxhaven

Brunsbüttel

Montag

09.07.

Brunsbüttel

Flemhuder See

Dienstag

10.07.

Flemhuder See

Kiel-Holtenau

Mittwoch

11.07.

Kiel-Holtenau

Laboe

Freitag

13.07.

Laboe

Großenbroder Binnensee

Dienstag

17.07.

Großenbroder Binnensee

Kühlungsborn

Donnerstag

19.07.

Kühlungsborn

Rostock

Donnerstag

26.07.

Rostock

Gedser (Dk)

Samstag

28.07.

Gedser

Klintholm (Møn)

Sonntag

29.07.

Klintholm

Trelleborg/Gislövs Läge (S)


Endlich hat sich der Sturm ausgetobt. 24 Stunden lang mit Böen bis zu 11 Bft und einem überspülten Kai, so daß bei Hochwasser die Wellen in den Hafen liefen. Gleichzeitig flog Sand über den Hafen, der sich in Verbindung mit etwas Regen auf die Rumpfseite und die Fender klebte und eine ausgezeichnete Schirgelschicht bildete. Kein Boot im Hafen kam ohne Lackschäden davon. Bei der Cumulus sah es am Schlimmsten aus, aber da die Rumpfseiten sowieso mit wetterfester Fassadenfarbe gestrichen waren, konnte ich Tage später bei Niedrigwasser mit fest im Schlich steckenden Kielen neue Farbe aufrollen. An Weiterfahrt war noch nicht zu denken, da die Tide nicht passte und es immer noch mit bis zu 8 Bft wehte.

Alle Schiffe sind mit zusätzlichen Leinen in der Richtung, aus der der Sturm kommt, vertäut.

sturmfest vertäut


Erst fast 2 Wochen, nachdem ich auf Wangerooge eingelaufen bin, gab es wieder ein Tiden- und Wetterfenster
, das es mir erlaubte, die Insel zu verlassen.

Mittwoch, 04.07., Wangerooge - Cuxhaven, 42 sm
Wie das so in Tidenrevieren üblich ist, musste ich spätestens um 5 Uhr morgens auslaufen, um mit ablaufendem Wasser noch über die Barre im Seegat Harle zu kommen. Heißt, um 4 Uhr aufstehen, damit noch ein dicker Kaffee drin ist
. Nix für Langschläfer, aber was will man machen? Schön fing die Segelei an (mit einer sehr müden Seele), aber wie üblich war der Wind  schon vor der Hälfte der Strecke weg und wieder blieb nur der Motor übrig. Da der Treibstoff knapp wurde, hatte ich sicherheitshalber 25 Liter Salatöl in den Tank, damit notfalls die ganze Strecke motort werden konnte.
Hier in Cuxhaven nun erwarte ich drei Pakete, die freundlicherweise an die Adresse vom Trans Ocean geschickt werden dürfen, darunter ein Ersatzteil, mit dem ich den im Sturm beschädigten Windgenerator reparieren kann.

Freitag, 06.07., Cuxhaven - Brunsbüttel,  15 sm
Kurzer Sprung mit achterlichen Winden und Böen von 7 Bft. Teilweise sonnig, aber trotzdem frisch. Im Grunde das gleiche Wetter wie diesen Winter mit wenig höheren Temperaturen. Die letzten Seemeilen zum Wind von hinten auch noch aufs Heck auflaufende Wellen. Dabei bricht die Cumulus gern aus, also von Hand gesteuert. Übers Wochenende bleibe ich in Brunsbüttel, billiger Hafen!

Montag, 09.07., Brunsbüttel (NOK) – Flemhuder See (NOK), 85 km
Eigentlich wollte ich nur bis zum Giselau-Kanal, aber weil es so gut lief, weiter bis Rendsburg. Und weil es so gut lief, noch weiter bis zum Flemhuder See. von da sind es noch 20 km bis Kiel.

Dienstag, 10.07., Flemhuder See (NOK) – Kiel-Holtenau, 20 km
Ein wegen dem starken Westwind im Kanal mitlaufender Strom beschleunigte die Fahrt auf den restlichen Kilometern, so daß ich in kürzester Zeit in Kiel-Holtenau war. Schönes warmes Wetter.

Mittwoch, 11.07., Kiel-Holtenau – Laboe, 3 sm
Wie üblich war das schöne Wetter von kurzer Dauer und es regnete ordentlich. Und weil die Strecke nur kurz war, bequemerweise den Motor genommen.

Freitag, 13.07., Laboe - Großenbroder Binnensee,  42 sm
Schöne ruhige Segelei bei gutem Wetter und moderaten Wind, die beiden letzten Stunden allerdings ganz ohne. Deshalb "um's Eck rum" zum Großenbroder Binnensee den Motor genommen. Dieser Binnensee ist durch eine schmale Rinne mit der Ostsee verbunden, fast kreisrund mit einem Durchmesser von ca. einer Seemeile und  überall etwa 2m tief. Ein idealer Ankerplatz bei allen Winden. Dort in Ruhe auf den richtigen Wind für den Ostkurs gewartet. Das einzige Problem sind die Batterien, die gehen nach zwei Tagen in die Knie.

Dienstag, 17.07., Großenbroder Binnensee - Kühlungsborn,  28 sm
Wiederum passendes Wetter. Zwar etwas kräftiger Wind und etwas holprig (Seegang 2m und kurz), aber das ist bei dem Kurs kein Problem. Trotz Schonung der Batterien und mancher Ladungstricks wollte nach 15 Seemeilen der Autopilot wegen zu geringer Batteriespannung aussteigen, deshalb für 15 Minuten den Motor mitlaufen lassen. Der Autopilot arbeitete wegen dem Seegang und der Wellenrichtung im aktiveren Kurslevel und verbraucht dabei entsprechend mehr Strom.

Kühlungsborn: Das ist ja wie am Mittelmeer! Man könnte tatsächlich meinen, man wäre da unten! Aber mit erheblich angenehmeren Temperaturen. Noch ein paar Jahre Erderwärmung, dann wachsen auch hier Palmen. Mit dem Unikum einer Schmalspur-Dampfeisenbahn, die im Linienverkehr wie eine Straßenbahn teilweise durch die Straßen fährt.

Donnerstag, 19.07., Kühlungsborn – Rostock, 20 sm
Wiederum schönes Segelwetter, nur war bald der Wind weg, so daß der Motor weiter schob.

Donnerstag, 26.07., Rostock – Gedser (Dk), 27 sm
Drei Tage habe ich auf den angekündigten Sturm gewartet und bin deshalb nicht ausgelaufen. Gestern nun zog er durch und der Wetterdienst verheißt passende Winde.
Nur, so war das nicht. Nachdem ich für vier Seemeilen 2 Stunden gebraucht habe, schlief der Wind noch in Sichtweite von Warnemünde ein und wehte bis zum Abend nicht mehr. Nach Rostock zurück wollte ich nicht, also blieb wieder nur der Motor.

Freitag
Schon wieder Sturm. 8 Bft. Wie die ganze Zeit. Gestern war kein Wind, dafür heute zuviel. Macht im Durchschnitt bestes Segelwetter. Aber nur berechnet. Morgen nur 5-6 Bft - wenn das zutrifft, segel ich nach Klintholm auf der Insel Møn.

Samstag, 28.07., Gedser - Klintholm (Møn),  34 sm
Raus aus Gedser war's ein bißchen holprig, aber der Rest war gemächliches Segeln - bis auf einen kurzen Regenschauer kurz vor Klintholm. Da werd ich aber gleich am nächsten Tag wieder rausgehen nach Schweden, denn das Liegegeld beträgt 20 € ! Nochmal teurer als Gedser, was nicht grad billig war.

Sonntag, 29.07., Klintholm - Trelleborg/Gislövs Läge (S),  42 sm
Sehr abwechslungsreicher Tag. Dreimal bin ich in die Regelklamotten und wieder raus und trotzdem hat es mich unmittelbar vor dem Hafen erwischt, so daß ich ordentlich naß wurde. Ohne Sicht auf den Hafen lieber beigedreht. Auch sonst war für Unterhaltung gesorgt. Starkwind wechselte sich mit Flauten ab und zum Schluß gab es auch noch mehrere Windscherungen, eine davon mit 150°! Und natürlich den dazu gehörige Seegang.

Montag
Neuer Sturm. Bleibe in Gislövs Läge.
In den Wochen, die ich jetzt wieder auf der Ostsee bin, war es lediglich an zwei Tagen möglich, vom Ausgangspunkt bis zum Zielhafen zu segeln. Das war vom Großenbroder Binnensee nach Kühlungsborn und Gedser nach Klintholm. An allen anderen Tagen musste ich den Motor zu Hilfe nehmen.


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