Und weiter mit dem
Juni 2008
und der
MSY "Cumulus"

Sonntag
08.06.
Tejn
Christiansö
Montag
09.06.
Christiansö
Utklippan (S)
Donnerstag 12.06. Utklippan Sandhamn
Freitag 13.06. Sandhamn Grönhögen
Donnerstag
19.06.
Grönhögen
Mörbylonga
Samstag
21.06.
Mörbylonga
Stora Rör
Mittwoch
25.06.
Stora Rör
Oskarhamn
Samstag 28.06. Oskarshamn Idö
Montag 30.06. Idö Västervik

Ostwind mit 6 Bft und 2m-Welle. War die ganzen Tage kein Wind, ist es jetzt zuviel. Zum Glück gibt es genug Arbeit am Schiff, sonst wäre mir allmählich langweilig. Endlich habe ich den Petroleumkocher fertig bekommen, mit dem neuen Brenner ist er jetzt voll funktionsfähig. Infolgedessen kann ich auch unterwegs beim Segeln kochen.Im Hafen benutze ich seit letztem Jahr eine elektrische Kochplatte, weil der Petroleumkocher, auch wenn er richtig brennt, so nach und nach die Kajüte schwärzt. Und das ist fast nicht sauber zu kriegen.

Jetzt reicht's! Für Sonntag ist umlaufender Wind und für Montag West 1-2 angesagt. Dann soll der Wind wieder auf östliche Richtungen drehen. Jetzt ist es mir egal, ich mach mich auf nach Norden und wenn's mit Motor ist.

Sonntag, 08.06., Tejn - Christiansö, 13 sm
Wunderschöne Fahrt. Zwar unter Motor, aber was soll's. Endlich seh ich mal wieder was Anderes. Und von Christiansö sind es nur 45 sm nach Utklippan, das ist der äußerste Nordostzipfel der Hanöbucht.

Montag, 09.06., Christiansö - Utklippan,  47 sm
Ein Segeltag fast wie er sein sollte. Nahezu den ganzen Tag keine Wolken am Himmel, warm und Wind, noch dazu aus der richtigen Richtung. Der seit 6 Wochen anhaltende Ostwind hat einem aus Westen Platz gemacht. Eigentlich wäre das auch schon alles, aber 10 Seemeilen vorm Ziel steigt der Autopilot aus. Bei 5 Bft und zunehmender Welle von fast querab muß ich per Hand steuern. Das ist reichlich anstrengend, aber zum Glück kriege ich keinen Krampf in die Hände. Das Streichen des Groß gestaltet sich etwas schwierig, weil ich das Schiff im Wind halten muß und gleichzeitig das Fall und die Reffleine bedienen muß. Eine Stunde später als gedacht im Hafen. Dort stellt sich heraus, daß das Planetengetriebe des Radantriebes blockiert. Vielleicht kann ich das noch auf Garantie regeln lassen. In der Zwischenzeit versuche ich den alten Radantrieb als Provisorium zu nehmen. Vielleicht klappt's. Habe morgen den ganzen Tag Zeit dafür, es kommt Sturm.
Den Radantrieb des alten Autopiloten eingebaut. Scheint zu funktionieren.
Auf Utklippan, einer Schäre weit vor der schwedischen Küste am Eingang zum Kalmarsund, gibt es nichts, keine Versorgung, garnichts, nur einen Hafenmeister, der  kassiert und Räucherfisch verkauft.


(Bild von der Webcam auf dem Leuchtturm. Nebenbei, die Cumulus ist im Hafenbecken oben rechts)

Donnerstag, 12.06., Utklippan - Sandhamn, 10 sm
Endlich hat sich's ausgeweht. Nach Sandhamn zur Versorgung. Dort angekommen zog eine Kaltfront mit Gewittern durch, danach völlige Windstille. Mal sehen, ob morgen genug Wind ist um weiter zu segeln.

Freitag, 13.06., Sandhamn - (Degerhamn) Grönhögen,  21 sm
Angenehmer Beginn mit Schmetterling. Nach der halben Strecke nach Degerhamn (28 sm) zog von achtern ein Gewitter auf. Deshalb den Kurs auf Grönhögen geändert, weil das 7 sm (ca. 1,5 h) näher war und der Kurs dann etwas aus der vermuteten Zugbahn führte. Zusätzlich den Motor mitlaufen lassen. Die Gewitterzelle löste sich auf, nachdem ich in den Hafen eingelaufen war.
Da mir das Bargeld ausgegangen war, suchte ich den avisierten Bankautomaten. Den gibt es leider nicht mehr, dafür soll einer in Degerhamn sein. Der freundliche Hafenmeister will morgen früh mich nach Degerhamn mitnehmen. Mal sehen, ob es den dortigen noch gibt. Wenn nicht, hab ich ein Problem. Der Hafenmeister allerdings auch. Dann kann ich nämlich das Hafengeld nicht bezahlen.
In Degerhamn gibt es auch keinen Bankautomaten mehr, deshalb ist der Hafenmeister mit mir gleich nach Mörbylonga (30 km) gefahren, einer doch etwas größeren Ansiedelung. Schöne Strecke entlang der "Alvaret", einer eigentümlichen Karst- und Heidelandschaft mit Felsboden, charakteristisch für Öland (siehe Wikipedia: Öland). Sehr freundlich, dieser Hafenmeister!
Der Anlasser zickt wieder, also ausgebaut und zerlegt. Sich entwickelndes gleiches Schadensbild wie beim anderen. Im Motor-Getriebe-Flansch sind - vermute ich - ca. 1,5 L. Wasser. Entweder ist das noch eine Folge der Überflutung des Motoröls mit Kühlwasser, dann müsste aber auch Öl dabei sein, oder durch irgendein Leck im Kühlkreislauf suppt es in den Flansch. Das wird nicht einfach herauszufinden sein. Kann sein, daß das Getriebe raus muß, damit ich an den Flansch kann.
Also: Es ist etwa 1/2 L. Wasser mit etwas Motorenöl. Ohne das Getriebe auszubauen hätte ich keine Chance gehabt, das genau zu prüfen. Jetzt überlege ich, ob ich am Boden der Glocke ein Gewindeloch bohre (wird eine Würgerei mit Verrenkungen), damit ich bei Bedarf entwässern kann, ohne das Getriebe auzubauen. Wenn ich das nicht mache, ist erfahrungsgemäß irgendwann wieder Wasser im Flansch und zwingt mich, den Anlasser zu wechseln und das Getriebe zu demontieren.

Dienstag
Alles funktioniert wieder. Endlich kann ich meine Aufmerksamkeit wieder nach außen richten. Die "Blaue Stunde" ist da, der Mond geht auf, groß.

Donnerstag, 19.06., Grönhögen - Mörbylonga,  15 sm
Nur eine kurzes Stück, weil ich auf die Post muß, den Radantrieb abschicken. Eine leichte Backstagsbrise, etwas schralend, deshalb häufige Halsen. Sonst nichts.

Samstag, 21.06., Mörbylonga - Stora Rör,  16 sm
Nachdem Freitag ein Schlecht-Wetter-Tag war, wieder nur ein kurzes Stück, weil es in der Nähe von Stora Rör einen Autoverwerter geben soll. Da krieg ich vielleicht einen Lichtmaschinenregler als Reserve. Der Regler ist wahrscheinlich das Nächste, was kaputt geht.
Das Fahrwasser bei Kalmar ist etwas kompliziert, aber gut betonnt. Kurz vor Stora Rör frischte es dann auf auf Bft 6 und, nachdem ich im Hafen lag, auf Bft 7. Dabei eingestreut Gewitter, ansonsten 4/8 Bewölkung.
Nach einer wegen Schwell etwas unruhigen Nacht auf einen besseren Platz verholt. Dabei bestätigte sich der Grund für meine Abneigung gegenüber  Plätzen mit Heckbojen: Wegen des Seitenwindes geriet die Bojenleine des leewärtigen Bootes in die Schraube der Cumulus. Leerlauf noch bevor Schaden entstand. Aber ein Tauchgang war angesagt. Zum Glück hatte sich der Festmacher nicht um die Schraube gewickelt, so daß nach dem Ausklinken der Boje die Leine leicht frei kam.
Bei der Kontrolle der Getriebeglocke wieder etwas Wasser, also die neue (Ablaß)schraube weggelassen. Aber das muß weiter verfolgt werden.

Mittwoch, 25.06., Stora Rör - Oskarshamn,  32 sm
Drei Tage Sturm haben mich in Stora Rör festgehalten. Und im Hafen stand übler Schwell. Dafür war das heute ein ruhiger Törn mit wenig Arbeit und anfänglich viel Sonne.



Die Karma

ohne Worte ?


Samstag, 28.06., Oskarshamn -  Idö,  33 sm
Wenig, aber ausreichend Wind. Und immer genau von hinten. Und kaum Welle. Deshalb war's ein arbeitsreicher Tag, aber mit Zeiten der Entspannung. Außerdem zogen alle Regenschauer und Gewitter vor oder hinter mir durch. Idö ist ein kleiner Anleger an der gleichnamigen Schäre vor Västervik.
Idö
 
Montag, 30.06., Idö - Västervik,  6 sm
Ab jetzt mitten in Schären.
Kurzer Törn  mit Motor zur Versorgung, weil es auf Idö außer dem Restaurant (gehobene Preiskategorie) und einem Kiosk nichts an Lebensmitteln gibt. Auf dem Törn in diverse Ankerbuchten geguckt, weil ich morgen da rein will. Auf der Strecke nach Västervik ist der Sparösund zu passieren:


Aus einer Entfernung von 500 m deutet nichts auf eine Passage hin. Auch aus 200 m nichts

Erst direkt davor öffnet sich der Sparösund mit seinen 12 m Breite. Nebenbei: Tiefe bis 15 m.  Länge ca. 1 km


Logbuch Juni 2008

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