Und nun der
Mai 2006


Dienstag 02.05. Falsterbo-Kanal - Lomma
Donnerstag 04.05. Lomma - Helsingborg
Freitag 05.05. Helsingborg - Hundested (Dk)
Samstag 06.05. Hundested - Odden Havn
Sonntag 07.05. Odden Havn - Sejerø
Donnerstag 11.05. Sejerø - Kalundborg
Montag 15.05. Kalundborg - Kolby Kås (Samsø)
Mittwoch 17.05. Kolby Kås - Juelsminde
Samstag 20.05. Juelsminde - Fredericia
Sonntag 21.05. Fredericia - Middelfart Nord/Süd
Dienstag 23.05. Middelfart - Hejlsminde
Mittwoch 24.05. Hejlsminde - Assens
Freitag 26.05. Assens - Mommark (Als)
Samstag 27.05. Mommark - Kappeln (Schlei)
Dienstag 30.05. vor Maasholm - Laboe
Mittwoch 31.05. Laboe - Flemhuder See (NOK)

Kalt und naß begann der Mai. Und der Wind weht immer noch aus SüdOst, wo ich hin will. Hilft alles nichts, jetzt passe ich mich dem Wind an und es geht halt nach Norden.



Dienstag, 02.05., Falsterbo-Kanal - Lomma
Wie gut war die Entscheidung, mir einen Thermoanzug zu kaufen! Morgens wie üblich 8°C, dazu kommt noch leichter Regen. Trotzdem: los. Ist nur ein kurzes Stück, aber der Wind ist schwach und schläft vor Lomma ein. Bei Island sitzt ein Riesentief und nach der kurzen Warmperiode heute abend (15°C!) wird es morgen oder übermorgen wieder kalt mit Wind aus südlichen Richtungen. Rauf nach Göteborg? Vor Lomma die Angel ausgeworfen. Den Dorsch leider nicht gekriegt, weil zu heftig gedrillt. War anscheinend ein großer. Beim Nachsetzen hat sich der Haken im Grund verfangen. Verloren.

Donnerstag, 04.05., Lomma - Helsingborg
Friedlich fing der Tag an. Wenig Wind, aber genau von Steuerbord. Mittags briste es auf und es wurde warm, 20°! Dafür gab es ordentlich Wind, aber auf dem Kurs kann die Cumulus Vollzeug tragen, sodaß Geschwindigkeiten bis zu 6,5 Knoten drin waren. Habe beschlossen, rüber zum Großen Belt zu segeln, da hab ich Karten und muß keine kaufen. Außerdem ist der Wind günstig, um nach Westen zu segeln.


Freitag, 05.05., Helsingborg - Hundested (Dk)
Gleiche Bedingungen wie gestern, nur habe ich mittags das Groß etwas gerefft. Das verringert den Ruderdruck und ist nicht so anstrengend. Ansonsten alles normal.


Samstag, 06.05., Hundested - Odden Havn
Kaum Wind, dafür Sonne, entspanntes gemächliches Segeln, keine Hektik.


Sonntag, 07.05., Odden Havn - Sejerø
Bis zur Riffpassage zügige Fahrt. Da der Wind schon über den ganzen Kattegat geweht hat, ordentliche Welle. Lieber mit Lifebelt im Cockpit gesichert. Nach dem Riff raumer Kurs, nichts zu tun. Genossen.
Auf Sejerø ein wenig ausgeruht und gebastelt. Die Dirk und den Baumniederholer ins Cockpit geführt, den Baumniederholer dabei mit einem Differentialflaschenzug versehen, weil gegen die Gasdruckfeder in der Baumstütze gearbeitet werden muß.



Donnerstag, 11.05., Sejerø - Kalundborg
Die Gegenrichtung bin ich letztes Jahr gesegelt. Wieder mußte ich aufkreuzen. Ging aber gut bis auf den Schlag zur Einfahrt in den Kalundborg-Fjord. Da war dann kaum noch Wind, sodaß ich zuerst den Motor zur Unterstützung und für die letzten Meilen nach Kalundborg allein benutzen mußte. Seit Tagen ist traumhaftes Wetter!
In Kalundborg den Baum höher gestellt, weil das Groß nach 2 Jahren sich etwas gedehnt hatte. Dazu mußte ich eine von vier Madenschrauben ausbohren, weil Edelstahl in Aluminium festfrißt. Zuvor dabei aber noch 2 Inbusschlüssel verdreht.


Montag, 15.05., Kalundborg - Kolby Kås (Samsø)
Nach ein paar ruhigen Tagen und zuletzt 24 Stunden "Kalundborger Rolle" (s. August 2005), nach einem Abend mit erneuter Ofenheizung (6°C) dreht der Wind nicht wie vorhergesagt von westlichen auf südliche Richtungen. So muß ich aus dem Kalundborger Fjord kreuzen und kann Røsnæs Puller nicht anliegen. Danach geht es kreuzend weiter direkt nach Westen Richtung Südspitze von Samsø. Kurz bevor das Rauskreuzen erfolgreich war, wurde der Wind zu schwach für weitere Manöver. Zurück nach Kalundborg wollte ich nicht, blieb also nur der Motor übrig, der allerdings dann 4 Stunden. Schade! Kalt am Abend! Mein Entschluß steht fest, lieber 2 Monate Schwitzen im Mittelmeer, als 7 Monate Kälte im Norden! Jetzt hab ich es eingesehen. Kapiert!


Mittwoch, 17.05., Kolby Kås - Juelsminde
Nach der Wettervorhersage hätte ich nach Bogense kommen müssen, aber leider kam der Wind genau da her. Also umorientiert und nach Juelsminde gesegelt. Mal war der Wind schwach, dann war's warm. Dann frischte es wieder auf und es wurde kalt. Heute habe ich häufiger die Kleider gewechselt als den Kurs. Bin bestimmt 5 mal in den Thermoanzug und wieder raus. Ansonsten keine Probleme. Sturm- und Regentage in Juelsminde. Warte ab.


Samstag, 20.05., Juelsminde - Fredericia
Die erwartete Windscherung von SW auf S kam um die Mittagszeit. Dann los. Nur noch Regen. Mal mehr, mal weniger mit entsprechender Sicht. Kurz vor Tragten eine längere Bö aus SW, sodaß die gewonnene Höhe wieder verloren ging. Danach war es aber wieder möglich, Tragten anzuliegen. War insgesamt ein kurzer, aber ziemlich nasser Törn.


Sonntag, 21.05., Fredericia - Middelfart Nord / Süd
Der Regen hat nachgelassen. Das kurze Stück nach Middelfart mit Motor zurückgelegt, sind nur drei Seemeilen. Einkaufen ist sonntags in Middelfart möglich. Leider beginnt es nach dem Mittagsessen, bevor ich losgehen will, aus Westen zu stürmen und dann steht starker Schwell in den Hafen. Auf dem Wetterkartenfax, das ich um die Mittagszeit aufgenommen habe, sehe ich ein böses Sturmtief über England und kein Hoch liegt dem im Wege. Also scheidet Ankern in der Kidholme Hage aus. Deshalb grad "rum um's Eck" nach Middelfart Süd, um im Hafen die weitere Wetterentwicklung zu beobachten.


Dienstag, 23.05., Middelfart - Hejlsminde
Wetterbericht fehlinterpretiert! Dachte, der Sturm wäre vorbei, aber dem war nicht so, er kam erst noch! Weil es aber im Hafen schon mit 5 Bft geblasen hat, die Segel stark gerefft gesetzt. Das war bei 7 Bft auch in Ordnung, aber die Schauerböen hatten bis zu 9 Bft und können bis zu einer Stunde anhalten. Das ist kein Vergnügen mehr. Zudem verlief der Kurs dann doch hoch am Wind, sodaß ich selbst im Cockpit von der Gischt beim Durchstechen der Brecher ordentlich naß geworden bin. Mit mehr Raum in Lee hätte ich beigedreht. Nach einer knappen Stunde "das Handtuch geschmissen" und das kurze Stück nach Hejlsminde - eigentlich nicht das Ziel - mit Motor gefahren. Dafür liege ich jetzt weiter westlich und habe für die nächste Etappe kursmäßig bessere Karten - sofern die generelle  Windrichtung bleibt.


Mittwoch, 24.05., Hejlsminde - Assens
Wetterbericht nicht fehlinterpretiert. Dafür stimmte der diesmal nicht. Der Wind sollte langsam abflauen, was er auch tat - aber nicht in den Böen. Da waren es wieder bis zu 9 Bft. Anfangs hatte ich wieder stark gerefft, bei dem Kurs doch wieder hoch am Wind genau richtig. Auch die Böen konnte ich abreiten. Beim Versuch, wegen einer besonders bösartig heranstaffelnden Bö weiter zu reffen, verklemmte sich das Vorliek vom Groß, das Segel ließ sich nicht mehr einholen. Da der weitere Kurs Richtung Mommark eh wieder ein Am-Wind-Kurs werden würde, aufgegeben und nach Assens abgelaufen. Dort zuerst quer an einen Leesteg treiben lassen und nach dem Klarieren des Groß ordentlich festgemacht.


Freitag, 26.05., Assens - Mommark
Noch das letzte Gewitter abgewartet und dann gestartet. Anfänglich war's noch etwas grob, besserte sich dann aber zum Mittag hin. Schnelle schöne Fahrt. Schreck nach dem Anlegen: Wegen des Geruchs aus der Backskiste dieselbe leergeräumt, um das ausgelaufene Gefäß zu finden. War keins da. Bodenbretter im Salon entfernt, um in die Bilge zu gucken. Und siehe da, in der Bilge gluckerten 50 Liter Diesel. Am Motor war an einer Einspritzdüse die Leckölleitung gebrochen. In Mommark natürlich kein Ersatzteil zu bekommen. Behelfsmäßig mit Bordmitteln repariert. Muß ich in Kiel austauschen. Dort werd ich auch die Bilge leeren können.


Samstag, 27.05., Mommark - Kappeln (Schlei)
Liebe Leserin, lieber Leser, bitte habe Nachsicht, heute war ich faul. Der Hauptkurs führte genau nach Süden, und da kam der Wind her. Das hätte bedeutet, kreuzen zu müssen, was kein Problem wäre, wenn der Wind stark genug ist. Aber die durch das Kreuzen nahezu doppelt so lange Strecke hätte wegen der geringen Geschwindigkeit 12 Stunden bei 11° am Ruder bedeutet, weil der Autopilot oder die Selbststeuerung der Cumulus mit schwachem Wind nichts anfangen kann. Ich wollte nicht! Also nahm ich den Motor und schämte mich.


Dienstag, 30.05., vor Maasholm - Laboe
Montagabend verholte ich mich die 2 Seemeilen Richtung Maasholm. Dort kann man gut ankern. Auch war der Wind nicht zu stark, sodaß alles paßte.
Heute versprach der Wetterbericht einen NW 4-5. So war das anfangs dann auch. Wind genau von hinten, Schmetterling gesegelt mit ausgebaumter Fock. Später schlief der Wind dann aber ein, deshalb die letzten 5 Seemeilen nach Laboe mit Motor.


Mittwoch, 31.05., Laboe - Flemhuder See (NOK)
Nach Dieselbunkern die wenigen Seemeilen zur Eingangsschleuse vom Nord-Ostsee-Kanal. Dort Mittagspause gemacht und dann weiter zum Flemhuder See, um dort über die Nacht zu ankern.
 

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