hier der September 2005:
Donnerstag, 01.09., Frederiksværk - Roskilde, 18 sm
Das Herummogeln um die Hafengebühr hat funktioniert. Zwar kam
der Wind fast aus segelbarer Richtung, aber der Roskildefjord ist eng
und
mir noch unbekannt, sodaß mir die Fahrt unter Motor lieber war.
In
Roskilde vollgetankt, bevor dort die Preise auf die Hurrikan-Geschichte
in den USA reagieren. Festgestellt, daß der Motor auf den letzten
100 Betriebsstunden nur 2,25Liter/h verbraucht hat. Weniger, als ich
dachte!
Nach dem Preis für die Winterperiode gefragt: 70 €/M + Strom.
Das ist billiger als in Hundested, obwohl die Stadt viel
größer
ist und sehr zentral liegt (30 Minuten mit der S-Bahn nach Kopenhagen).
Werde bis Anfang November auch noch in Schweden nachfragen. Nach dem
Tanken
wieder ausgelaufen und auf Reede gegangen, trotz starkem Wind. Der hat
dann allerdings bis zum späten Abend in den Böen auf Bft 7
zugenommen,
was aber bei einer Wassertiefe von 4m über dem Schlammgrund und
mit
25m Kette ging. Allerdings war das Schwoien heftig.
Freitag, 02.09., Roskilde - Veddelev, 2 sm
So schwer war der Anker noch nie rauszukriegen! Aber
erwartungsgemäß.
Bei absoluter Windstille die 2 Seemeilen nach Veddelev mit Motor. Dort
will ich ebenfalls nach Überwinterungsmöglichkeiten fragen.
Fehlanzeige! Nicht gestattet, auf dem Schiff zu wohnen.
Samstag, 03.09., Veddelev - Kattinge Vig,
1,5 sm
Da hätte ich natürlich gestern schon hin können, hab
aber nochmal die Batterien aufgeladen und Wasser gebunkert. Kattinge
Vig:
wieder eine wunderschöne Bucht im Roskildefjord. Der Starkwind der
letzten Tage hat die Luft gesäubert und es schien den ganzen Tag
die
Sonne von einem wolkenlosen Himmel. Es scheint mir, als käme ich
dem
kalten klaren Licht des Nordens, das die Farben vertieft, das ich
suche,
langsam näher.
Da ich auf Post, die nach Hundested kommt, warte, werde ich
voraussichtlich
eine Woche im Roskilde- und Isefjord verbringen.
Montag, 05.09., Kattinge Vig - Frederikssund, 10
sm
Nachdem sich die Morgennebel verzogen haben, die günstige
Windrichtung
genutzt, um aus dem Roskildefjord herauszukommen. Der verläuft
genau
von Süd nach Nord und ist eng, sodaß kaum eine Chance
besteht
aufzukreuzen. Und den Motor wollte ich eigentlich nicht benutzen. Nach
Eskilsø war aber kein Wind mehr da, sodaß ich doch mit
Motor
weiter musste. In Frederikssund etwas eingekauft und dann auf Reede,
weil
mir der Hafen zu teuer war.
Dienstag, 06.09., Frederikssund - Hundested,
14 sm
Guter Anfang, und der Rest war auch gut. Zwischendrin gab's für
5 Seemeilen Wind mit 5, aber alles hat gepaßt. Nur mit Fock
unterwegs,
weil ich dann zum Einholen nicht in den Wind muß und das schien
mir
angebracht zu sein, falls ich auflaufen und im Schlamm stecken
sollte.Das
kurze Stück über 5 Seemeilen mit raumem 5er Wind brachte auch
ohne Groß eine Geschwindigkeit von 5,5 kn.
Donnerstag, 08.09., Hundested - Gilleleje,
23 sm
Wunderschöner warmer Spätsommertörn. Wolkenloser Himmel,
blaues Meer, angenehme Temperatur.Wollte eigentlich nur über
Mittag
nach Gilleleje rein und später nach Helsingør weiter, habe
aber einen Deutsch sprechenden Dänen getroffen und um die mir von
ihm geliehenen Karten zu kopieren, über Nacht geblieben.
Freitag, 09.09., Gilleleje
Ein unbestimmtes Gefühl veranlasste mich heute morgen, die
Verstagung
zu überprüfen. Und siehe da, neben dem Backbord-Topwant lag
der
Ringsplint auf dem Deck! Der musste gestern aufgegangen sein. Dadurch
wäre
binnen kurzem oder auf Backbordbug der Bolzen herausgefallen und damit
der Mast backbordseitig nicht mehr gehalten worden. Das hätte den
Mast gekostet! Abgesehen von der action, die ein gebrochener Mast an
Bord
auslöst. Glück gehabt!
Sonntag, 11.0.9, Gilleleje - Rørvig
Reede,
22 sm
Wäre gerne noch in Gilleleje geblieben, aber die
Hafengebühren!
Außerdem müsste im Laufe der Woche ein Postpaket nach
Hundested
kommen und da ab Mittwoch Bft 6-7 aus SW angesagt sind, werde ich am
Dienstag
nach Holbæck segeln, weil da laut Hafenhandbuch die ersten drei
Tage
nix kosten sollen. Zudem ist die meistens vorherrschende Windrichtung
günstig.
Nach kühlem Beginn wurde der Tag noch sonnig und warm. Wenig Wind,
aber ausreichend. Also entspannte Fahrt.
Dienstag, 13.09., Rørvig Reede -
Holbæk,
14,5.sm
Nichts Außergewöhnliches. Unter Fock und Groß Anker
auf. Ruhiges Segeln bei zunehmender Wärme. In den
Holbækfjord
mit Motor rein, weil da der Wind von vorn kam.
Mir ist wieder eine Einstellung aufgefallen, die beim email-Programm
geändert werden müsste. Die Absendernummer muß
anscheinend
ohne das Mitbenutzersuffix eingegeben werden (manchmal mit, manchmal
ohne,
aber nie wird darauf hingewiesen!). Bin gespannt. ob's am Freitag mit
dem
Versenden klappt. Wenn nicht, geb ich das Versenden endgültig auf
und schreibe Briefe!
Freitag, 16.09., Holbæk -Vellerup Vig,
10 sm
Da die drei zugestandenen kostenlosen Hafentage und der erste
Herbststurm
vorbei sind, unter Motor nach Vellerup Vig verholt. Das ist eine kleine
Bucht an der Ostseite des Isefjord, gegen alle Windrichtungen
geschützt
außer von West. Bramsnæs Vig ist nur 3 Seemeilen weiter und
wenn der Wind auf West drehen sollte, kann ich - auch mitten in der
Nacht
- da hin.
Traumhaft schönes Wetter, völlig klare Luft unter einem
wolkenlosen
Himmel! Tagsüber wieder warm, aber ich werde den Kamin aufsetzen,
denn der Sturm war begleitet von einer Kaltfront und die Temperaturen
gehen
jetzt nachts auf 10 Grad zurück. Da muß ich abends und
morgens
etwas heizen.
Montag, 19.09., Bramsnæs Vig -
Hundested,
16 sm
Am Samstag noch schnell die 3 Seemeilen nach Bramsnæs Vig motort,
weil Starkwind aus West angesagt war, der dann genau in diese Bucht
steht.
Der kam aber zum Glück erst Sonntag morgens. Denn da der Anker in
einem Seegrasfeld lag, begann er in einer Bö zu schlieren. Die
Cumulus
ging auf Drift Richtung Strand, wobei der Anker unterwegs noch ein paar
Fischernetze mitnahm, die im Weg lagen. Wuhling beseitigt und neu
geankert.
Nachts wäre das problematisch geworden.
Bei wieder wärmerem Wetter (der Starkwind gestern rührte
von einer Warmfront her) entspannt und in Ruhe nach Hundested gesegelt,
um mal wieder nach dem Postpaket zu sehen. War aber immer noch nicht
da.
Donnerstag, 22.09., Hundested - Höganäs
(Schweden), 31 sm
Schöne Fahrt. Anfangs noch mit Sonne, später dann
bewölkt.
Vor Höganäs musste ich 40° vorhalten, um den Strom
auszugleichen
und Höganäs anliegen zu können. Für 2,5 Seemeilen
reichte
das auch das bei dem jetzt schwachen Wind nicht, da musste noch der
Motor
mitlaufen.
Samstag, 24.09., Höganäs
Das ging schief. Wollte ein wenig nach Norden, aber beim ersten
Motormanöver
gab es keine Reaktion. Der Gaszug vom hinteren Fahrstand war just eben
gerissen. Also im Leerlauf wieder in die Box. Zum Glück war der
Wind
schwach, sonst wäre ich wild im Hafen herumgetrieben, weil es sich
vom Innenfahrstand aus schlecht anlegen läßt. Jetzt
muß
ich mindestens bis Dienstag warten, bis der örtliche
Zubehörladen
einen neuen Zug besorgt hat. Danach geht's weiter, wohin, weiß
ich
nicht, das hängt vom Wind ab. Werde aber erst mal eine Weile in
Schweden
bleiben - es ist erheblich billiger hier als in Dänemark. Ein
Problem:
es gibt kein Petroleum.
Mittwoch, 28.09., Höganäs - Gilleleje
(Dk), 10 sm
Faul! Hätte die 10 sm aufkreuzen müssen, aber keine Lust
dazu. Also Motor genommen. Deshalb auch wieder kein Logbucheintrag.
Angeblich
sollte es in Gilleleje Petroleum geben, dem war aber nicht so. Also
eigentlich
unnötig gewesen, Gilleleje anzulaufen. Aber mit dem netten
Dänen
von letztem Mal etwas geklönt. Karten und Erfahrungen
ausgetauscht.
Nächster Petroleumsuchort ist Helsingør. Sollte bei der
herrschenden
Wetterlage kein Problem sein.
Freitag, 30.09., Gilleleje - Helsingør,
12,5 sm
In aller Ruhe Mittagessen gemacht und dann erst losgesegelt. War ja
nur eine kurze Strecke und auch noch Schwachwind. Hätte sich das
zu
lange hingezogen, hätte ich auch schon früh den Motor nehmen
können, um vor der Dunkelheit in Helsingør zu sein. Aber
keine
Probleme. Und auch nichts außergewöhnliches.
Logbuch September 2005
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