Fahrbericht MS "Cumulus"
                                                  Juni 2004

Dienstag,       01.06.,     Enkhuizen - Hoorn
Donnerstag,   03.06.,     Hoorn - Volendam - Marken
Freitag,         04.06.,      Marken - Pampushaven
Samstag,       05.06.,      Pampushaven - Muiden - Pampushaven
Montag,        07.06.,      Pampushaven - Enkhuizen

                            Enkhuizen

Montag,        14.06.,      Enkhuizen - Lemmer
Freitag,         18.06.,      Lemmer - Nije Krúzpôle (friesische Seenplatte)
Montag,        21.06.,      Nije Krúzpôle - Stavoren
Montag,        28.06.,       Stavoren - Nije Krúzpôle



Dienstag, 01.06.
Enkhuizen - Hoorn,  10 sm
Bis auf den gegen Ende der Fahrt rückdrehenden und einschlafenden Wind wunderschöner "Sommer"-Törn, 22°C. Sonne pur bei angenehmer Temperatur.


Donnerstag, 03.06.
Hoorn - Volendam - Marken,  11,5 sm
Irgendwie hat mir Hoorn diesmal nicht zugesagt. Zudem war der Mittwoch ein absoluter Regentag, nur noch 10°C und Dauerregen. War zweimal in der Stadt und wurde zweimal naß. Beim zweitenmal gründlich, weil beim Reinfahren der Sprit im Beiboot ausging. Das hieß rudern und das dauert länger! Außerdem wurde auf der Reede um mich herum gebaggert und zwar von morgens 7 bis abends um 9!
Also heute morgen weiter. Über Volendam nach Marken.
Volendam ist eine Katastrophe! Tourismus pur! Musikberieselung mit Muzak auf der Hafenpromenade und die üblichen Japaner. Heidelberg-Konzentrat! Kurz eingekauft und dann weiter nach Marken, da war ich noch nicht.
Steht doch während der Segelei ein Fischreiher im Beiboot! Hab nur noch darauf gewartet, daß er sich hinsetzt. Das mußte ich fotografieren! Leider war er dann, bis ich mit der Kamera ins Cockpit zurückkam, weg, sodaß mir das niemand glauben muß oder kann.
Hier in Marken sind die Viecher so zutraulich, daß sie fast aus der Hand fressen. Spatzenhorden sitzen um einen herum und warten nur drauf, daß es was zu klauen gibt. Kannte ich vorher nur von Medemblik. Ist ganz lustig.
Als nächstes werd ich drei Fluchthäfen inspizieren. Vielleicht taugen sie wie Trintelhaven oder Breezanddijk zum längeren Liegen.


Freitag, 04.06.
Marken - Pampushaven,  15 sm
Aus der Gouwzee zurück 2 Seemeilen nach Norden und dann südlich Richtung Pampus, einer kleinen Insel vor Amsterdam. Trotz zunehmender Windstärke verträgt das Boot Vollzeug unter einer Krängung von ca. 20 bis 25°. Scheint aber nicht schneller als 5,5 Knoten zu laufen, etwa 10 km/h. Mehr Wind wird dann nur in mehr Krängung umgesetzt, ohne viel mehr Geschwindigkeit zu bringen.
Beim Kreuzen in der Nähe von Pampus fällt mir auf, daß das Schiff auf Backbordbug stabiler und auf Steuerbordbug nervöser läuft. Kann aber auch damit zusammenhängen, daß die "Cumulus" nicht im Trimm ist, sie hat leichte Schräglage nach Steuerbord. Dort sitzen 2 von 3 Wassertanks und der Dieseltank und außerdem die beiden 165Ah-Batterien. Mal sehen, was ich an schwerem Zeug nach Backbord stauen kann.
Der Pampushaven kann max. 3 Tage benutzt werden, Ankern ist problemlos möglich, schlammiger Grund, da hält der Anker gut.
 
Abendstimmung im Pampushaven.
Rechts im Hintergrund Bürotürme von Amsterdam
(muß man allerdings wissen)



Samstag, 05.06.
Pampushaven - Muiden - Pampushaven,  insg.  8 sm
Kurze Strecke mit viel Verkehr. Unfreundlicher Hafenmeister in Muiden, hat angeblich keinen Platz frei für eine Stunde (Einkaufen). Deshalb längseits an einem großen Chartersegler festgemacht. Freundliche Leute!
Bei der Ausfahrt auf der rechten Fahrwasserseite mit geringer Fahrt im Schlick festgefahren, obwohl das Fahrwasser laut Karte 2m tief sein müßte. Aber problemlos rückwärts wieder freigekommen.
Draußen beim Setzen des Groß die übliche Schwachstelle übersehen: Das Großfall hatte sich in den Maststufen vertütelt, das Groß ließ sich nur zu einem Drittel setzen. Machte aber nichts, weil ich wegen dem Am-Wind-Kurs mit 5 Bft und der kurzen Strecke eh nur gerefft segeln wollte. Das reichte mit 2/3 Genua aber auch zu 20° Krängung und 5 Knoten. Da werd ich aber noch was machen.


Montag, 07.06.
Pampushaven - Enkhuizen Reede,  19 sm
Wenig Wind, Durchschnittsgeschwindigkeit  2,5kn, nichts Wichtiges.


Enkhuizen, Desasterwoche
Mein Genick hat anscheinend wieder einen Knochenwachsschub, der komplette Schultergürtel ist sehr schmerzhaft völlig verspannt. Hab dadurch im Supermarkt die Hälfte vergessen: nicht alles gekauft (muß nochmal hin), das Gemüse nicht gewogen und die ganze Kassenschlange aufgehalten, bei der Rückkehr aufs Boot festgestellt, daß ich mir irgendwo den rechten Fußknöchel angeschlagen habe (ist ziemlich dick und tut ebenfalls weh), donnerstags den ganzen Tag Bauch- und Magenschmerzen (anscheinend was Verkehrtes gegessen) mit Durchfall.
Aber am Wochenende kam nichts weiteres dazu, ich bin fast zufrieden.
Nette Holländer kennengelernt. Werden uns häufiger treffen!


Montag, 14.06.
Enkhuizen Reede - Lemmer
Nach 3 Wochen Schwachwind und wenig Sonne muß ich mal wieder an Landstrom, wenn ich nicht einen ganzen Tag die Maschine laufen lassen will. Also Lemmer, denn da kann ich dann nach Friesland rein auf die Seenplatte und bei Harlingen raus ins Wattenmeer. Und es soll im Hafen ein WLan geben. Mal sehen.
Segeln geht, da gibt's was zu tun, da verspannt sich nichts. Dafür beim Rumsitzen, wenn's nix zu tun gibt. Trotzdem unangenehm!


Freitag, 18.06.
Lemmer - Nije Krúzpôle (Friesländische Seenplatte)
In Lemmer mit Landstrom alles erledigt: neu gekaufte Hose geändert, seitliche Persennings vom Cockpit nachgenäht und geändert. Und jetzt mal ein Motorturn in die friesische Seenplatte. Die Holländer, die ich in Enkhuizen getroffen hatte, haben mir diese Insel "Nije Krúzpôle" empfohlen. Sehr schöner Fleck! Fast ein friesisches hurricane hole! Die Insel hat einen Durchmesser von ca. 300m, in der Mitte ist ein Bassin mit etwa 150m Durchmesser. Die Einfahrt ist schmal und seicht, ohne Tip wäre ich da nie reingefahren!
Das Radar repariert, scheint wohl ein Thyristor der Bildröhrenansteuerung in die Knie zu gehen. Bei Gelegenheit ersetzen.
Das Genick wird ganz langsam besser, ist aber immer noch problematisch. Mit dem Kopf nach unten geht's, nach vorn so lala, nach oben schlecht. Da muß ich wohl beim Segeln auf dem Kopf stehen! Und seitenverkehrt denken!
Morgen, Montag, geht's nach Stavoren zurück ins Ijsselmeer. Stavoren: bester und preiswertester Kippeling mit Frites am ganzen Ijsselmeer! Und es gibt gute Brötchen.



Montag, 21.06.
Nije Krúzpôle - Stavoren Reede
Ruhige kurze Fahrt bei Regen und Gewitter. Und dann ging's los...


Eine viertel Seemeile!
(Ein Bericht über ein knappes Manöver)


Montag, 28.06.
Stavoren Reede - Nije Krúzpôle
Da ich dem Belgier Hilfe zugesagt habe, kann ich erst weiter, wenn der Motor der Seahorse wieder läuft. Sind zusammen zurück nach Nije Krúzpôle, weil wir auf Ersatzteile warten müssen und das da wenigstens nichts kostet. Ist sowieso ein wunderschöner Platz! Zeit, ein wenig Arbeiten am Schiff zu erledigen. Das Genick macht noch gewaltige Probleme, aber jetzt habe ich einen neuen Trick herausgefunden, um die Schultermuskelm zu entkrampfen. Mal sehen.


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