Nun 2006! Lang hat der Winter gedauert. Noch zu Frühlingsanfang ist jeden Morgen der Hafen zugefroren. Doch jetzt ist

April  und es geht los!

Aber doch nicht jetzt! Es ist mir zu kalt, Tagestemperaturen zwischen 5 und 7°C! Immer noch ist der Winter nicht vorbei, von Frühling keine Spur.
Habe beschlossen, über den Sommer die Ostsee rauf bis nach Helsinki zu segeln. Im Spätsommer dann zurück nach Deutschland und dann nach Holland. Dort werde ich voraussichtlich wieder überwintern und im folgenden Jahr über die französischen Kanäle ins Mittelmeer gehen. Diesmal aber geruhsam und mit viel Zeit. Hier im Norden wird es mir zu kalt und das bekommt meinen Knochen garnicht. Außerdem liege ich hier oben die Hälfte des Jahres fest und im Mittelmeer nicht.
 

Montag 10.04. Gilleleje(Dk) - Höganäs(S)
Samstag 15.04. Höganäs - Helsingborg
Sonntag 16.04. Helsingborg - Råå
Mittwoch 19.04. Råå - Helsingborg
Samstag 22.04. Helsingborg - Kopenhagen (Dk)
Dienstag 25.04. Kopenhagen - Malmö (S)
Freitag 28.04. Malmö - Klagshamn
Samstag 29.04. Klagshamn - Fasterbo-Kanal

Donnerstag, 06.04., Helsingør - Gilleleje,  11,5 sm
Kurzer Törn zum Reinschmecken. Allerdings kalt, viel Wind und Schneeschauer. Dank dem Thermoanzug erträglich. Erst mal nur mit Motor. Segeln hebe ich mir für etwas wärmeres Wetter auf. Nochmal etwas einkaufen, dann geht es endgültig rüber nach Schweden mit einer ebenfalls kurzen Fahrt nach Höganäs.



Montag, 10.04., Gilleleje - Höganäs (S),  9 sm
Heute morgen 5°C! Trotzdem einen kurzen Segelversuch unternommen. Aber die große Fock ist völlig verzogen und nicht mehr brauchbar in den Wind zu kriegen. Muß nachgenäht werden. Werde vorläufig die kleinere alte Fock instandsetzen und anschlagen. Nach einer Stunde schläft der Wind ein, also weiter mit dem Motor. Ist ja eh nur ein kurzer Trip. In Höganäs erste Anzeichen von Frühling (Weidenkätzchen sind da), Sonne, kaum Wind. Das erste Mal seit dem November mittags in Schiff nicht geheizt und das Mittagsessen im offenen Cockpit genossen.


Samstag, 15.04., Höganäs - Helsingborg,  14,5 sm
Schöner kurzer Trip bei kaltem, aber schönem Wetter. Zum Reingewöhnen. Klassisch: Nach einem halben Jahr Stillliegen wesentliche Dinge vergessen. Vorm Einrollen des Groß die Dirk nicht gespannt, also wickelte es sich nicht richtig auf und klemmte. Also nochmal hoch, die Dirk durchgesetzt und dann klappte es.


Sonntag, 16.04., Helsingborg - Råå,  4 sm
In Helsingborg wegen einer Baustelle direkt vor einem Café gelegen. Jeder, der da saß, konnte mir auf den Teller gucken. Deshalb die kurze Strecke nach Råå unter Motor verholt. Darum auch kein Logbucheintrag.
 
     Abend in Råå



Mittwoch, 19.04., Råå - Helsingborg,  5 sm
Musste zurück nach Helsingborg. Hatte keine Schwedische Kronen mehr und habe in Råå keine Bank gefunden. Macht aber nichts, in Råå lag ich schlecht mit viel Schwell. Will nach Malmö, aber der Wind kommt aus der Richtung und Kreuzen macht keinen Sinn, weil die gewonnene Höhe durch den Strom im Sund wieder zunichte gemacht wird. Warte dann eben. Die letzten Tage war es wieder ordentlich kalt, heute geht es - in der Sonne jedenfalls, der Wind jedoch läßt frösteln.


Samstag, 22.04., Helsingborg - Kopenhagen,  21 sm
Eigentlich sollte ich das niemandem erzählen: Vom Segeln entwöhnt, holte ich heute morgen in Helsingborg die Spring und alle 4 Festmacher zum Ablegen ein. Aber leider doch nicht alle, den einen am Bug - war auch nicht im Blickfeld - vergaß ich. Also drehte das Boot nicht, wie gewollt, ab, sondern schwenkte zum Steg hin. Noch ein Versuch mit andauerndem Bugstrahlruder - gleiches Ergebnis. Dritter Versuch, diesmal rückwärts. Wieder reagierte das Schiff nicht auf das Ruder. Dachte schon, das Rudergestänge sei gebrochen. Bis ich merkte, daß nur ein vergessener Festmacher die Ursache sein konnte. Peinlich! Wie gesagt, eigentlich sollte ich das garnicht erzählen, aber - so ist es nunmal.
Die Fahrt selbst war ordentlich. Kalter Wind, aber viel Sonne. Mit einer geänderten Schotführung steht die Fock jetzt besser, aber für Starkwind ist sie zu bauchig. Da muß ich dann frühzeitig reffen, damit der Zugwinkel stimmt.


Dienstag, 25.04., Kopenhagen - Malmö (S),  24 sm
Schöner Törn. Keine Welle, aber wenig Wind und der natürlich immer von vorn. Die Fock steht gut und das Boot steuerte sich die meiste selber, ohne Autopilot. Nach der letzten Wende sollte Malmö eigentlich anliegen, aber der Strom im Sund machte das zunichte und es ging zurück. Da ohnehin nur noch 1,5 sm bis zum Hafen anstanden und ich den Motor brauchte, um eine Untiefe zu umsteuern, die Segel eingeholt und den Rest unter Motor zurückgelegt.

Freitag, 28.04., Malmö - Klagshamn,  6 sm
Die letzten Tage waren kalt und regnerisch, bin lieber im Hafen geblieben.
Heute schon morgens Sonne, angesagter Wind moderat und aus der richtigen Richtung. Ziel: Skanör 15sm oder Trelleborg 35sm. Das klappte bis unter die Öresundbrücke, dann war der Wind weg. Dafür wurde es zum ersten Mal richtig warm. Damit die Segel nicht in der Dünung schlagen, alle runter und gedümpelt. Fünf Stunden lang. Dann regte sich zaghaft ein Lüftchen. Die Flaute genutzt und einen Dorsch mit 50cm Länge und 3kg geangelt. Natürlich gleich geschlachtet und ausgenommen. Gibt's morgen, weil noch Hackfleisch weg muß. Ziel geändert und nach Klagshamn eingelaufen. Schöner Minihafen in der Wildnis.


Samstag, 29.04., Klagshamn - Falsterbo-Kanal
Wie üblich. Nach einem schönen Tag wieder bedeckt, kalt, diesig und kaum Wind. Die wenigen Meilen nach Falsterbo-Kanal getrödelt, um dort mittags anzulegen und den Dorsch zu grillen. Für das Wochenende und die nächsten Tage ist kalter Starkwind angesagt, weiß nicht, was ich machen werde. Allerdings, nach Trelleborg ist es nicht weit. Mal sehen.

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